Venedig: Ein Traum wird wahr!

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Immer wollte ich nach Venedig! Schon als kleines Mädchen saß ich fasziniert vor Reisekatalogen und Fotoalben, die Bilder aus Venedig zeigten. Eine Stadt, in der es statt Autostraßen Wasserwege gibt und in der Busse und Taxis keine Räder haben, sondern als Bote auf dem Wasser schwimmen. Das musste ich sehen! Cornelia Funkes Geschichte über den Herrn der Diebe, der mit seinen Freunden im magischen und geheimnisvollen Venedig Abenteuer erlebt, war lange mein Lieblingsbuch. Wie gern würde ich selbst die Statuen der geflügelten Löwen sehen und im riesigen Labyrinth der Stadt Verstecken spielen!

Lange musste ich warten, aber letztes Jahr im September war es endlich soweit: Ciao Venezia!

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Willkommen in Venedig!

Schon die Ankunft war wie im Roman. Nachdem wir Mestre, einen Vorort von Venedig, im frühen Abend erreicht und unser Gepäck in der Ferienwohnung abgelegt hatten, ging es mit dem Bus Richtung Inselstadt. In Erfahrungsberichten hatten wir gelesen, dass Venedig mit dem Auto eher schwer zu erreichen ist. Mit Ausnahme des Piazzale Roma direkt hinter der Brücke, die Venedig mit dem Festland verbindet, findet hier kein Autoverkehr statt und so muss man auf den Parkplätzen vor der Stadt nach einem Stellplatz suchen. Also haben wir den Bus von Mestre aus genommen. Die Fahrt dauerte nur ca. 15 Minuten, doch sie kam mir endlos vor – zu aufgeregt war ich. Als wir den Piazzale Roma erreichten, lag Venedig im schönsten Abendrot vor uns. Der Himmel sah aus wie in einem Barocken Kunstwerk gemalt und kurze Zeit glaubte ich, mich in einer Filmkulisse zu befinden. Das konnte nicht echt sein, oder doch? Ich sah prächtige, teilweise verfallene Bauten und Brücken am Ufer der Kanäle, in denen das Wasser sanft hin und her schaukelte. Das dämmrige Licht gab dem Bild einen warmen Anstrich. Viele Menschen standen beinahe ehrfürchtig am Ufer und ließen den Eindruck auf sich wirken. Was ein Auftritt!

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Da wir müde von der langen Autofahrt waren, wollten wir eigentlich nur einen schnellen Blick auf die Stadt werfen. Kaum hatten wir jedoch den ersten Fuß in die Stadt gesetzt, waren wir auch schon im Labyrinth der Gässchen, Brücken und Innenhöfe verloren – und das meine ich im positivsten Sinn! Wir waren so neugierig, in welchem Kleid sich die Stadt uns hinter der nächsten Ecke zeigt, und der nächsten und nächsten und nächsten… Überall bot sich ein neues Bild: imposante Häuser, Innenhöfe, kleine Läden, Bars. Die bunten Masken, die es in Venedig überall zu kaufen gibt, sind gleichsam Kunsthandwerk und Spiegelbild der Stadt. Wie auf einem Maskenball zeigt sich auch Venedig immer wieder von einer neuen Seite, trägt also immer wieder eine andere Maske, und lädt seine Besucher im Labyrinth der Gässchen und Kanäle zum Versteckspiel ein. Die Touristenmassen, die uns noch am Rande der Stadt begegneten und sich vor allem an den Hauptattraktionen, wie dem Piazza San Marco und der Ponte di Rialto tummeln, schienen in den verwinkelten Gassen zu verschwinden. Man hatte das Gefühl sich im Herzen der Stadt zu verlieren. Das ist das, was ich an Venedig am meisten liebe: Zeit und Raum wird Nebensache. Am besten packt man Stadtkarte, Smartphone und Uhr in den Rucksack, folgt ziellos den kleinen Gässchen und macht dort Halt, wo es am schönsten ist – und das sind in den seltensten Fällen die Haupttouristen-Punkte. Es ist eher der kleine Innenhof mit italienischer Live-Musik, frischer Pasta und Wein. Wie wir nachts aber durch das Sträßchen-Wirrwarr noch rechtzeitig zurück zum Piazzale Roma gefunden haben, um den letzten Bus zu nehmen, wird uns ein ewiges Geheimnis bleiben. Das ist dann wohl die Magie der Stadt, die Cornelia Funke beschrieben hat! 🙂

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In Venedig sollte man unbedingt Bus fahren: Wasser-Bus. Mit einem Boot fährt man von Venedig aus zu den Inseln Murano und Burano, die in der Lagune liegen. Murano ist bekannt für seine berühmte Glaskunst, die hier seit Jahrhunderten praktiziert wird. Auf Burano werden vor allem handgemachte Spitze und frisch gebackene Biscotti verkauft. Ein tolles Mitbringsel für meine Oma. Vor allem Burano hat es mir mit seinen kleinen kunterbunten Häuschen angetan. Allerdings muss ich sagen, dass die Masse an Besuchern wie ein Überfall auf die kleinen Inseln wirkte und ihnen ein Stück ihrer Beschaulichkeit genommen hat – ähnlich an der Ponte di Rialto oder dem Piazza San Marco. Obwohl wir nicht in der Hauptreisezeit unterwegs waren, waren die Plätze von Menschen überlaufen. Die große Attraktion dieser Orte für Touristen zeigte sich auch bei den Preisen in Restaurants und Cafés, die jedes Klischee von Venedig als teure Touristen-Stadt erfüllen. Natürlich in dem Bewusstsein, dass auch wir zu der Touristenmasse gehören, fand ich es auf Dauer sehr anstrengend, mit so vielen Menschen unterwegs zu sein. Nach unserem Ausflug zu den Inseln war ich daher froh, als wir den überfüllten Wasser-Bus verlassen und wieder unserer eigenen Wege gehen konnten. In einem der kleinen Innenhöfe haben wir dann den letzten Abend mit einem Glas Rotwein und süßen Cannoli in der Abendsonne ausklingen lassen. Venedig verabschiedete uns also wie es uns zuvor empfangen hatte und lässt uns mit dem Wunsch zurück, ganz schnell wieder zu kommen!


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